Eine Kraxe für Dreijährige?

Wir gehen schon immer gern wandern. Nicht super professionell mit kompletter Ausrüstung, sondern einfach mal ein Wochenende im Harz oder eine mehrstündige Tour im Urlaub in Bayern oder Italien. Es geht nicht ums Rekorde brechen, nur um Bewegung in der Natur - gerne auch in anspruchsvollem Gelände.

Seitdem die Kinder da sind, haben wir dafür eine Menge ausprobiert. Denn wir wollten nicht einsehen, dass das Wandern jetzt für die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht möglich ist.

Der erste Versuch war mit dem Croozer - der gängige Fahrradanhänger, der auch als Buggy-Ersatz in vielen Situationen eine super Hilfe ist. Allerdings haben wir ihn für Wanderungen nur genau einmal genutzt, denn die interessanten Wege mussten wir immer auslassen, weil wir mit dem sperrigen Croozer schlicht nicht hindurch kamen.... und mal ehrlich: Auf den großen Hauptwegen macht es nicht mal halb so viel Spaß.

Also haben wir uns beim nächsten Mal eine Kraxe ausgeliehen, da war unser Sohn ein bisschen älter als ein Jahr alt. Die schmaleren Wege waren so wieder möglich. Es war aber natürlich anstrengend. Die Kraxe wog über 3 kg und unser Sohn bereits 13 kg. Und getragen haben wir ihn eigentlich durchgängig. Auch mit Abwechseln war das nicht unbedingt komfortabel. Nichtsdestotrotz: Wir waren froh, die Kraxe für den Urlaub geliehen zu haben.

Kaufen wollten wir uns die Kraxe nicht, weil wir so viele Anlässe nicht gesehen hatten, bei denen sie zum Einsatz gekommen wäre. Im nächsten Urlaub haben wir uns also wieder den Kindertragerucksack ausgeliehen. Ich glaube, dieses Mal war es ein anderes Modell. Aber wieder war sie uns eine gute Hilfe.

Problematisch wurde es, als unser Sohn ungefähr 3 Jahre alt wurde. Da war er einfach zu schwer, um in der Kraxe getragen zu werden. Wir waren echt genervt vom ständigen Geschleppe, auch weil er inzwischen mit seinem Gezappel uns andauernd aus dem Geh-Rhythmus gebracht hat. Und dann klagte er noch darüber, dass seine Beine sich nach einer Zeit „komisch“ angefühlt haben. Also wurde er zu allem Überfluss auch noch nörgelig.

Wir hätten ihn einfach viel mehr selbst laufen lassen sollen. Aber ehrlich gesagt, war er das kaum gewohnt.

Bei meiner Tochter haben wir dann genau das von Beginn an anders gemacht … auch, weil wir inzwischen die ersten Prototypen des HOMBs entwickelt hatten. Sie sollte immer selbst laufen und durfte nur zwischendurch auf den HOMB, wenn sie beim Tempo des Großen nicht mithalten konnte oder es zwischendurch einfach mal schneller gehen sollte. Das war für alle so viel entspannter.

Bei Wanderwochenenden wurde der HOMB natürlich erst so ab ca. 2,5 Jahren zur echten Alternative. (Vorher haben wir ihn immer auf kürzeren Wegen im Alltag eingesetzt.)

Insgesamt zeigt unsere Erfahrung also, dass eine Kraxe eine super Hilfe für Urlaube sind – vor allem, wenn die Kleinen noch wirklich klein sind (also bis ca. 2 Jahre). Danach ist das „Hop on hop off“-Konzept für alle entspannter.

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